Hören à la Hollywood

Wer seine Hörprobleme ernst nimmt, kann nur gewinnen

Film-Fiesling Christoph Waltz hat ein Hörgerät, „Catwoman“ Halle Berry trägt eines, und auch deutsche Film- und Fernsehstars wie Mario Adorf oder Ulrike Folkerts möchten ihre Hörsysteme nicht mehr missen. Was sagt uns das? Es zeigt, dass Hörgeräte nicht nur für uns Normalsterbliche zu den wichtigsten Alltags-Accessoires gehören. Und es zeigt, dass die Zeit des Versteckens vorbei ist, denn viele Promis engagieren sich gegen die Stigmatisierung von Schwerhörigkeit, als Botschafter für Hörgeräte.

Wer im Film & TV eine gute Figur machen will, braucht ein sicheres Auftreten und kommunikative Stärken. Da ist es nicht anders als im echten Leben. Und wer nun irritiert ist und sich fragt: „Schauspieler und Hörgeräte – geht das zusammen?“ Aber klar: Im Filmgeschäft wimmelt es nur so von Promis, die Hörgeräte tragen. Denkt man gar nicht, weil es meistens auch gar nicht auffällt. Zumal dann, wenn nahezu unsichtbare Hörsysteme im Spiel sind. Und viele Schauspielstars gehen betont lässig mit dem Thema um, sprechen offen über Hörverlust und Hörgeräte.

Welche Promis tragen Hörgeräte – und warum

Oscar-Preisträgerinnen wie Whoopi Goldberg („Die Farbe Lila“, „Sister Act“) zum Beispiel bekennen sich freimütig zu ihren Hörschwächen. Goldberg räumt ein, ihr Gehör mit viel zu lauter Musik ruiniert zu haben. Ganz sicher ist sie nicht die Einzige. Halle Berry („Monster‘s Ball“, „Cloud Atlas“) sagt von sich, dass sie ohne Hörgerät fast taub wäre. Durch einen Schlag aufs linke Ohr habe sie wohl 80 Prozent ihrer Hörfähigkeit eingebüßt. Holly Hunter („Das Piano“, „Die Firma“) erkrankte im Kindesalter am Mumps und leidet seitdem an einseitiger Hörminderung. Ein Hörgerät ist ihr treuer Begleiter.

Hollywood-Legende Robert Redford bekam massive Hörprobleme, nachdem er sich im zarten Alter von 77 Jahren bei den Dreharbeiten zu „All Is Lost“ eine Ohrentzündung zugezogen hatte – das Seglerdrama spielt über weite Strecken im Indischen Ozean.

Schauspielerkollege Ronald Reagan („Kings Row“, „Königin der Berge“) wiederum erlitt in jungen Jahren ein militärisches Knalltrauma und benötigte fortan ein Hörgerät. Der Ex-US-Präsident zählt gleichsam zu den politischen Schwergewichten, die ihre Hörgeräte offen zeigen, ebenso wie Bill Clinton.

Hörgeräte im Sport-Business – passt das?

Und ob, auch im Sport gehören leistungsstarke Hörgeräte längst zum guten Ton. Prominente Hörsystemträger sind zum Beispiel Formel-1-Weltmeister Mika Häkkinen und Ex-Bundesliga-Kultmanager Reinhold „Calli“ Calmund. Unter den aktiven schwerhörigen Sportlern befindet sich mit Yannick Hanfmann einer der aktuell erfolgreichsten deutschen Tennis-Profis.

Wer seine Hörschwäche ernst nimmt, gewinnt

Die Gründe, sich bei auftretenden Hörproblemen um eine individuelle Hörgeräteversorgung zu kümmern, sind so vielgestaltig wie die schillernde Welt der Promis aus Sport & Kultur. Die wichtigste Begründung liegt sicher in der sinnästhetischen und sozialen Lebensqualität. Das klingt Ihnen eine Nummer zu groß?

Vielleicht überzeugt Sie der Selbsttest: Lassen Sie nur mal für eine Minute alles stehen und liegen und halten Sie inne – just, um zu lauschen, was genau Sie in diesem Moment alles hören können!

Ein gutes Gehör beeinflusst unser Wohlbefinden stärker als man glauben mag. Hinzu kommen Sicherheitsaspekte wie das frühzeitige Wahrnehmen und Erkennen von Gefahren im Straßenverkehr. Zentrales Element in puncto Lebensqualität ist jedoch die soziale Zugehörigkeit im alltäglichen Leben, im privaten wie im beruflichen Umfeld. Wer gut hören kann, hat gut lachen. Wer dagegen nur alle Töne wie in Watte wahrnimmt, wird alsbald müde vom anstrengenden Zuhören. Das kann beruflich auch ins Auge gehen.

Aus der Hörschwäche eine Stärke machen

Die Kollegen kriegen die Zähne nicht auseinander? In der Kantine ist es immer so laut? Und im hektischen Großraumbüro sowieso? Genau. Und im „Tatort“ wird nur noch genuschelt, das machen die mit Absicht so.

„Wer im Berufsleben steht, hat mitunter Schwierigkeiten, sich einen Hörverlust einzugestehen. Körperliche Schwächen im Job zu zeigen, kostet viele Menschen immer noch Überwindung“, sagt Marianne Frickel, Präsidentin der Bundesinnung der Hörakustiker, und plädiert für mehr Selbstbewusstsein im Umgang mit der eigenen Schwerhörigkeit. Denn offen mit einer Hörschwäche umzugehen, kann durchaus eine Stärke sein: „Schwerhörigkeit wird in Deutschland durchschnittlich 10 Jahre zu spät diagnostiziert. Je früher eine beginnende Hörschwäche erkannt und professionell versorgt wird, desto besser.“ Da hat sie recht.

Viele neigen im Zweifel dazu, ihre Hörprobleme zu ignorieren. Schade um die verpasste Chance, denn mit einer sorgfältigen Hörgeräteversorgung wird das Hörverstehen sehr schnell viel besser. Die Anstrengungen beim Zuhören weichen einer neuen Leichtigkeit, und unterm Strich kann sich eine früh versorgte Schwerhörigkeit nicht nur positiv auf die persönliche Leistungsfähigkeit im Job auswirken, auch das alltägliche Lebensgefühl wird sich spürbar verbessern.

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