Lesen Sie hier, was den Beruf des Pädakustikers so besonders macht, wo eine Fortbildung zum Pädakustiker möglich ist und was Pädakustiker von Rhein-Neckar-Akustik über ihren Traumberuf sagen …
Pädakustik – was ist das eigentlich?
Wie das Präfix „Päd“ bereits andeutet, handelt es sich bei der Pädakustik um einen Teilbereich der Hörakustik, der speziell auf das Kindesalter fokussiert ist. In diesem Sinne ist der Fachbereich Pädakustik auf die Hörversorgung von Kindern ausgerichtet, von der ersten Diagnose bis zum Erwachsenwerden.
Warum gibt es den Beruf Pädakustiker?
Während ein Pädakustiker in der Lage ist, Menschen jeden Alters mit individuell passenden Hörgeräten zu versorgen – also auch Erwachsene zu betreuen, kommt ein Hörakustiker ohne pädakustische Ausbildung bei der Versorgung von Kinderohren schnell an seine Grenzen. Und zwar ganz unabhängig davon, ob er/sie Hörakustikmeister ist oder nicht. Aber warum ist das eigentlich so? Warum gibt es den Beruf Pädakustiker? Die Antwort liegt im natürlichen Wachstum des Kindes: Die Hörorgane eines Kindes unterscheiden sich von denen eines Erwachsenen – und sie sind noch lange nicht ausgereift, bilden sich im Zuge der anatomischen Entwicklung fortlaufend weiter aus. Pädakustiker sind mit den Eigenheiten der unterschiedlichen Wachstumsphasen des (früh-)kindlichen Gehörs bestens vertraut.
Was macht ein Pädakustiker?
Im Großen und Ganzen sind die beruflichen Tätigkeitsfelder des Pädakustikers mit denen des Hörakustikers vergleichbar. Das Spektrum reicht vom Hörtest über die Hörgeräteauswahl und -anpassung bis hin zur Nachbetreuung und Rundumversorgung mit Pädakustik-Serviceleistungen.
Allerdings sind Pädakustiker auch aus soziologischer/pädagogischer Sicht auf den Umgang mit Babys, Kindern und Jugendlichen bis hin zur Volljährigkeit spezialisiert. Und ohne Zweifel benötigen Pädakustiker ein gutes Fingerspitzengefühl im Umgang mit Kindern und Jugendlichen. So wird die Messung des Hörvermögens bei Babys und Kleinkindern zum Beispiel in spielerischer Form durchgeführt (Spielaudiometrie). Und längst nicht jeder junge Kandidat, der einer Hörversorgung bedarf, hat immer Verständnis für die Notwendigkeit, im rechten Moment stillzuhalten. Wie gut, dass immer ein paar Teddys und andere Plüschtiere das Team des Pädakustikers komplettieren.
Übrigens: Da gutes Hören von elementarer Bedeutung für die Sprachentwicklung ist, arbeiten Pädakustiker auch häufig mit Logopäden zusammen.
Was macht den Beruf als Pädakustiker so besonders?
Pädakustiker arbeiten mit Kindern und helfen ihnen, die Welt der Geräusche und Klänge zu entdecken und ihre Umwelt zu verstehen. Sie tragen dazu bei, dass Kinder sich unter ihresgleichen unbekümmert entwickeln und einer Ausgrenzung entgehen, dass Familien entlastet werden, dass auch Kinder mit Hörminderung selbstbewusst und glücklich heranwachsen, und vieles mehr. Kurzum: Pädakustiker tun etwas Sinnvolles.
Der Beruf des Pädakustikers ist ein sehr abwechslungsreicher Beruf, bei dem sich in erster Linie alles um die Versorgung von Kindern dreht, bei dem aber auch technische Anwendungen, Computerarbeit und handwerkliche Tätigkeiten nicht zu kurz kommen, etwa beim Anfertigen der Ohrpassstücke für Kinderhörgeräte. Eminent wichtig für die Arbeit als Pädakustiker/in ist ein offenes, herzliches Wesen und die persönliche Ausstrahlung. Das macht es den „kleinen Geistern“ leichter, vertrauen zu fassen und sich auf eine neue Freundschaft mit dem Gehörexperten einzulassen. Denn ohne Vertrauen geht’s ja nicht.
Im besten Fall haben Pädakustiker noch lange engen Kontakt zu ihren „kleinen Freunden“, schließlich wachsen Kinderohren permanent und verändern sich immer wieder neu, außen wie innen.
Lorenz Weckert, Pädakustiker bei Rhein-Neckar-Akustik, sagt über seinen Beruf: „Es ist schön, mitanzusehen wie die Kinder großwerden und ein starkes Selbstbewusstsein entwickeln. Und es tut einfach gut, zu wissen, dass man dabei mitgeholfen hat.“ Strahlende Kinderaugen und glückliche Eltern sind dafür der immaterielle Lohn.
Wo gibt’s die Fortbildung zum Pädakustiker?
Wie die berufsschulische Ausbildung zum Hörgeräteakustiker ist auch die Weiterbildung zum Pädakustiker am Campus für Hörakustik organisiert: an der Akademie für Hörakustik (afh) in Lübeck. Voraussetzung für die Teilnahme an einer Fortbildung zum Pädakustiker sind drei Jahre praktische Berufserfahrung in der Hörakustikbranche oder ein Titel als Hörakustiker-Meister.
Die Fortbildung zum Pädakustiker erfolgt überwiegend berufsbegleitend und verläuft in zwei unterschiedlichen Phasen. Zur Vorbereitung auf die Arbeit als Pädakustiker wird das theoretische Fachwissen zunächst in Form von Webkonferenzen (2x wöchentlich) vermittelt, wahlweise ergänzt um zusätzliche Lerneinheiten mit freier Zeiteinteilung. Anschließend folgt die sechstägige Praxisphase, in der die angehenden Pädakustiker die praktische Umsetzung des Erlernten trainieren.
Woran erkenne ich, ob mein Kind schwerhörig ist?
Je jünger das Kind ist, desto schwieriger sind Hörminderungen zu erkennen. In jedem Fall empfiehlt es sich, ein Neugeborenen-Hörscreening durchführen zu lassen. Diese Untersuchung zur Früherkennung sollten alle Eltern noch in der Geburtsklinik in Anspruch nehmen (Leistung der gesetzlichen Krankenkasse).
Darüber hinaus gibt es eine Handvoll typischer Merkmale und Anzeichen für eine Hörminderung oder gar Schwerhörigkeit bei Kindern:
- Das Kind reagiert nicht, wenn es von hinten angesprochen wird
- Das Kind wirkt desinteressiert, wenn es von vorne angesprochen wird
- Das Kind reagiert nicht auf Geräusche wie die einer Rassel
- Das Kind versucht nicht oder nur selten, Worte nachzusprechen
- Das Kind wirkt angespannt beim Hören von Musik
- Das Kind äußert sich meistens ungewöhnlich laut
Insbesondere in zeitlicher Nähe zu Infektionskrankheiten wie Masern, Mumps oder eine Mittelohrentzündung ist ein rascher Besuch beim HNO-Arzt oder Pädakustiker anzuraten, denn solche Erkrankungen können Hörverluste verursachen und zu einer Schwerhörigkeit führen.
Wo finde ich Pädakustiker im Rhein-Neckar-Gebiet?
Haben Sie den Verdacht, dass das Hörvermögen ihres Kindes nicht gut ist, sollte der Gang zum Hals-Nasen-Ohren-Arzt oder Pädakustiker ganz oben auf Ihrer Agenda stehen. Zögern Sie bitte nicht, werden Sie schnellstmöglich aktiv.
Top qualifizierte und bei den Kindern sehr beliebte Pädakustikerinnen und Pädakustiker arbeiten zum Beispiel bei uns im Kraichgau, bei Rhein-Neckar-Akustik. Wenden Sie sich gern an unsere Hotline 06222 318 24 10 für die Adresse der nächstgelegenen Filiale in Ihrem Wohnort oder in der Rhein-Neckar-Region.
Hörgeräte vom Pädakustiker: Was muss ich wissen?
Vertrauen Sie ruhig darauf, dass ein Pädakustiker Ihnen bzw. Ihrem Kind auch bei der Auswahl des Kinderhörgerätes mit Rat & Tat zur Seite steht. Ein Pädakustiker wird immer darauf achten, dass das Kind mit der Hörlösung glücklich und zufrieden ist. Schließlich sind Kinderohren sein Fachgebiet, und für die Hörgesundheit ist es unverzichtbar, dass die ausgesuchten Hörhilfen von den Kindern gern und möglichst jeden Tag getragen werden.
Aus anatomischen Gründen kommen als Kinderhörgeräte nur Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte in Frage, da die Gehörgänge bei Kindern und Jugendlichen noch so schmal sind, dass Im-Ohr-Hörgeräte nicht richtig hineinpassen.
Dennoch ist die Auswahl der Kinderhörgeräte breit gefächert, und selbstverständlich sind sie nicht nur in altersgerechten Formen und Farben erhältlich, sondern auch sehr robust. So robust, dass sie selbst beim Herumtollen in der Sandkiste alles mitmachen und sogar Staub und Wasserspritzer vertragen. Optional sind für manche Kinderhörgeräte Befestigungshilfen erhältlich, damit sie selbst beim allzu wilden Toben nicht verlorengehen.
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