Die 12 größten Hörgeräte-Irrtümer, Teil 1

Weit verbreitete Vorurteile über Hörgeräte – und was tatsächlich stimmt

Mythen, Irrtümer und Vorurteile begleiten die Entwicklung der Gesellschaft seit Menschengedenken. Vorbehalte gegenüber medizinischen oder technischen Lösungen halten sich besonders hartnäckig. Leider betrifft es auch das Thema Hörgeräte und Hörsysteme. Höchste Zeit, mit den größten Irrtümern, Vorurteilen und modernen Märchen aufzuräumen.

Die nun folgende Auswahl orientiert sich an Erfahrungswerten und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Einordnung ins Ranking erfolgte aus subjektiver Sicht. Die 12 größten Hörgeräte-Irrtümer, Teil 1:

Platz 12 Hörgeräte & Lautstärke

Behauptung: „Hörgeräte machen auch den Lärm lauter.“

Fakt ist: Moderne Hörgeräte sind in der Lage, Lärm als solchen zu erkennen und automatisch herunter zu regeln. Das geschieht durch so genannte Störfilter und gilt zum Beispiel für Windgeräusche, Verkehrslärm, Geschirrklappern oder das Echo in leeren Hallen.

Daher kann es tatsächlich Situationen geben, in denen Hörgeräteträger besser hören als Menschen ohne Hörgerät.

Abgesehen davon lassen sich moderne Hörgeräte auch kurzerhand per Smartphone-App leiser stellen bzw. in den Klangeigenschaften anpassen.

Platz 11 Hörgeräte & Hörerfolg

Behauptung: „Hörgeräte bringen nix.“

Ja genau. Deshalb wurden im Vorjahr auch 1,6 Millionen Hörgeräte in Deutschland gekauft – weil ‘se nix bringen.

In Wahrheit verfügen Hörgeräte von heute über hochleistungsfähige Mikro-Technologien, mit der bereits feinste Hörverluste ausgeglichen und nahezu das gesamte Frequenz- bzw. Hörspektrum wieder hörbar gemacht werden kann. Und das bringt jede Menge, wie die „EuroTrak Hörstudie 2022“ belegt:

  • 96 Prozent der Menschen, die sich für ein Hörgerät entschieden haben bekunden „eine allgemein höhere Lebensqualität“.
  • 95 Prozent der Befragten „bestätigen den Nutzen ihrer Hörsysteme am Arbeitsplatz“.
  • 59 Prozent der Hörgeräteträger „bedauern, sich nicht schon früher versorgt haben zu lassen“.

Platz 10 Hörgeräte & Aufwand

Behauptung: Der Zeitaufwand, den man für eine Hörgeräteversorgung betreiben muss, lohnt sich nicht. Nach ein paar Monaten würde das Hörgerät schon nicht mehr so gut funktionieren wie am Anfang und damit wären die Ausgaben für eine Hörgeräteanschaffung „zum Fenster rausgeworfenes Geld“.

Es stimmt: Hörgeräte brauchen etwas Aufmerksamkeit, und das regelmäßige Überprüfen der individuellen Geräteeinstellung gehört zum Hörgerätetragen dazu. Allerdings dauert die turnusmäßige Prüfung und ggf. Neujustierung der Einstellungen nicht ansatzweise so lange wie ein Friseurbesuch.

Platz 9 Hörgeräte & Gefühl

Behauptung: „Hörgeräte drücken im Ohr.“

Tatsache ist: Moderne Hörgeräte wiegen nur ein paar Gramm und die Ohrpassstücke, also die Hörgerätteile, die mit der Ohrmuschel oder dem Gehörgang in Berührung kommen, sind aus weichem Silikon.

Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte sind ebenfalls Ultraleichtgewichte aus angenehmen Materialien, die man zwar kurzzeitig nach dem Anlegen spürt, aber schnell auch wieder vergisst.

Platz 8 Hörgeräte & Zweckmäßigkeit

Behauptung: „Hörgeräte braucht man gar nicht, es geht auch ohne.“ Gerne mit der Begründung „Ich muss auch nicht immer alles hören.“

Viele denken, Probleme mit dem Hören erledigen sich alsbald von selbst. So wie das Pfeifen im Ohr, das manchmal plötzlich auftaucht. Das verschwindet ja auch wieder von selbst.

Die Wahrheit ist: Hörverluste, die nicht mit individuell passenden Hörgeräten versorgt werden, werden sich über kurz oder lang verschlimmern.

Platz 7 Hörgeräte & Telefonie

Behauptung: „Mit Hörgeräten kann man nicht telefonieren.“ In Abwandlung auch: „Hörgeräte piepen beim Telefonieren.“

Tatsache ist: Moderne Hörgeräte machen das Telefonieren einfach und bequem. Sie lassen sich zum Beispiel über Bluetooth mit dem Smartphone verbinden. Klarer Vorteil für den Hörgeräteträger: Er hört jedes Telefongespräch in Stereo, direkt am Ohr, und hat beim Telefonieren die Hände frei.

Je nach Hörgerätetechnik gibt es meist mehrere Möglichkeiten, Hörgeräte für komfortable Telefonie-Lösungen einzubinden.

Was das Piepen betrifft: Akustische Rückkopplungen dieser Art sind auf einen alten Entwicklungsstand zurückzuführen, der längst überholt ist.

Ende Teil 1 / Teil 2 der Hörgeräte-Irrtümer folgt in Kürze …

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