Comeback nach Hörsturz

Immer mehr Sänger und Rockstars greifen zum Hörgerät

Konzerte sind aufwendig inszenierte Show-Erlebnisse, die möglichst stark und nachhaltig Eindruck machen sollen. Was meistens auch gelingt. Konzertbesucher haben in der Regel viel Spaß – aber mintunter auch pfeifende Ohren nach dem Konzert. Ihr Vorteil: Sie können sich einmal die „volle Dröhnung“ abholen und dann in die normale Akustikwelt zurückkehren. Tourneemusiker dagegen stehen jeden Abend auf der Bühne, Soundchecks und Proben on top.

Gleichwohl scheint es unter manchen Rock- und Hardrock-Kollegen ein heimliches Wettrüsten in Dezibel zu geben. In den wilden Anfangsjahren der Rockgeschichte war das besonders ausgeprägt, und The Who galt damals jahrelang als lauteste Rockband der Welt. Bei einem Stadionkonzert im Mai 1976 in London, das die Band vor 75.000 Zuhörern als Headliner performte, wurden satte 126 Dezibel (dB) gemessen – und zwar 30 Meter von der Bühne entfernt! Das ist eindeutig viel zu laut.

Doch dabei ist es nicht geblieben. Die Band Manowar schraubte die fragwürdige „Bestmarke“ ein paar Jahre später auf 129 dB, und die für ihren lauten, schnellen Rock & Roll berühmten Rocker von Motörhead ließen daraufhin im altehrwürdigen Variety Theatre Cleveland den Putz von der Saaldecke rieseln, per 130 dB. Abgesehen von diesem Extrem verwundert es kaum, dass die Branche immer wieder neue Musiker hervorbringt, die mit Schwerhörigkeit, Tinnitus oder anderen Hörproblemen zu tun haben, auch wenn es oftmals nur am Alter liegen mag. Dabei zieht sich die Riege der Hörgeräteträger quer durch alle Genres.

Schlagersänger und Rockstars mit Hörgerät

Zwei der beliebtesten deutschen Stars zieht es auch mit Hörgerät ins Rampenlicht. Stimmungskanone Roberto Blanco („Ein bisschen Spaß muss sein“, „Also ich würd‘s wieder tun“) lässt sich die Laune von seiner Schwerhörigkeit ebenso wenig verderben wie Sonnenbrillenkönig Heinz Georg Kramm alias Heino („Es ist nie zu spät“, „Mit freundlichen Grüßen“).

Von Heino ist zu lesen, dass er sich längst an seine Hörgeräte gewöhnt hat. Er trägt nun schon seit sechs Jahren seine „beiden Knöpfe im Ohr“ und muss sagen, „dass das meine Lebensqualität deutlich verbessert hat. Ich kann wieder hören wie ein junger Bursche, das ist für mich wie ein Wunder.“

Auch ein gewisser Paul David Hewson aus Dublin, besser bekannt als Bono (von lat. „bona vox“ für „gute Stimme“) setzt auf die Hilfe guter Hörsysteme. Der Frontmann der irischen Rockband U2 sieht sich neben anderen Pop- und Rockgrößen wie Lou Bega, Eric Clapton, Phil Collins, Neil Young, Ozzy Osbourne, Police-Sänger Sting oder Campino von den Toten Hosen in bester Gesellschaft. Und das ist nur ein Auszug; die Liste ist lang.

Live-Comeback mit neuartigem In-Ear-Hörgerät

Ein weiteres, aktuelles Beispiel liefert Brian Johnson. Der AC/DC-Frontmann zählt zu den weltweit prominentesten Musikern mit Hörproblemen. 2016 erlitt er einen Hörsturz und musste seine Teilnahme an einer Welttournee wegen drohenden Hörverlustes absagen. Mittlerweile hat er sich ein innovatives In-Ear-Hörsystem anfertigen lassen, das wie normale In-Ear-Monitore für Livemusiker funktioniert und gleichzeitig sein Trommelfell schützt. Dank dieser speziellen Hörgerätetechnik kann Johnson endlich wieder gefahrlos mit seiner Band auf Tour gehen. Das Live-Comeback ist für Oktober 2023 in Kalifornien geplant.

Berühmtester Schwerhöriger ohne Hörgerät

Der Vollständigkeit halber sei hier noch ein Rockstar aus früheren Zeiten erwähnt: Ludwig van Beethoven. Jenes Genie, das auf der Höhe seiner Schaffenskraft zunehmend unter Hörverlusten zu leiden hatte und sein vielleicht größtes Meisterwerk bereits unter an Taubheit grenzender Schwerhörigkeit komponierte. Man sagt, van Beethoven hätte sich eines Taktstocks bedient, den er an seinem Klavier befestigte und als Knochenleitung umfunktionierte. Ähnlich wie bei einem Cochlea-Implantat war es ihm damit möglich, Töne über den Kiefer- und Schädelknochen wahrzunehmen. Beethoven war eben nicht im Besitz eines Hörgerätes – und er hätte sich vermutlich darüber die Haare gerauft, wie schludrig mancher heute mit seinem Hörvermögen umgeht.

Viele ignorieren die eigene Schwerhörigkeit

Laut Bundesinnung der Hörakustiker (biha) und Berufsverband der HNO-Ärzte hat in Deutschland jeder 15. Einwohner Probleme mit dem Hören. In Zahlen: ca. 5,4 Millionen Menschen leben hierzulande mit einer festgestellten Schwerhörigkeit. Das Frappierende ist: Lediglich ca. 3,7 Millionen der Betroffenen haben sich bislang mit Hörgeräten versorgen lassen. Das heißt, viele leben mit ihrer Hörminderung, ohne etwas dagegen zu tun.

Wie Schlaraffenland-Bewohner, die freiwillig hungern

Gleichwohl bescheinigen Umfragen Deutschland eine sehr gute Qualität in der Hörgeräte- bzw. Hörsystemversorgung. Rund 90 Prozent der befragten Mitglieder gesetzlicher Krankenversicherungen waren „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“ mit ihrer individuellen Versorgungssituation. Dennoch tragen nur Zweidrittel (68,5 Prozent) der Schwerhörigen in Deutschland ein Hörgerät! Warum das so ist – aus ästhetischen Gründen, aus Unkenntnis oder Schamgefühl? – darüber kann man nur spekulieren. Am Geld kann es nicht liegen: Jeder gut sortierte Hörakustiker hat auch gute Hörgeräte zum Nulltarif im Regal. Unser Tipp: Einfach mal vorbeischauen und sich über den Stand moderner Hörgeräte informieren lassen.

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