Hörprobleme haben nicht ausschließlich mit dem Alter zu tun, auch wenn die Wahrscheinlichkeit Hörprobleme zu bekommen im Laufe des Älterwerdens steigt. Hörschwierigkeiten sind primär die Folge einer Reihe von Umwelteinflüssen im Zusammenspiel mit dem individuellen Lebensstil. Lärm auf der Arbeit, laute Musik, Konzertbesuche ohne Gehörschutz, das hektische Stadtleben – in der Summe und über längere Zeit hinweg bleiben derlei Einflüsse nicht immer ohne Folgen für das Gehör. Hinzu kommen gesundheitliche Beeinträchtigungen, etwa durch Blutdruck regulierende Medikamente, Chemotherapie, Stress, physikalische Einwirkungen von außen. Auch solche Faktoren können unser Hörvermögen beeinträchtigen und Hörprobleme verursachen, ganz unabhängig vom Alter.
5 typische Anzeichen für Probleme mit dem Gehör
Gutes Hören und Verstehen bedeutet Lebensqualität, denn zwischenmenschliche Kommunikation ist für unser Seelenleben von elementarer Bedeutung. Vor allem in der Partnerschaft ist es wichtig, sich mitteilen zu können und verstanden zu werden. Kritisch wird es, wenn wir im Laufe der Zeit das Gefühl bekommen, dass die vertraute Kommunikation nicht mehr so richtig funktioniert, dass irgendetwas nicht stimmt. „Kann es sein, dass mein Mann/meine Frau nicht mehr richtig hört?“ fragen wir uns dann insgeheim. Hier finden Sie fünf typische Anzeichen dafür, dass Ihr Partner Hörprobleme hat und einen Hörtest machen sollte.
Lautstärke
„Schatz, bitte mach den Fernseher leiser!“
Überhöhte Lautstärke beim Fernsehen und Radiohören sind die Klassiker unter den Indizien für nachlassendes Hörvermögen bzw. zunehmende Hörprobleme. Abgesehen davon, dass Krimis und Abenteuerfilme gern die ganze akustische Bandbreite ausnutzen, vom spannenden Flüsterton bis zum finalen Knalleffekt: Wenn Ihr Partner selbst für Nachrichtensendungen eine überhöhte Lautstärke bevorzugt, ist dies ein sicheres Zeichen dafür, dass er nicht mehr gut hören kann.
Missverständnisse
„Entschuldige bitte, was hast du gesagt?“
Häufige Missverständnisse in der partnerschaftlichen Kommunikation haben zu einer hohen Wahrscheinlichkeit ihre Ursache in unbemerkten Hörproblemen. Dass unser Hörvermögen mit dem Alter nachlässt, ist im Grunde jedem bekannt. Aber Hand aufs Herz: alt? Das sind ja eigentlich nur die anderen. Tatsächlich jedoch ist das Nachlassen des Hörvermögens ein schleichender, zunächst unbemerkter Prozess, und im gleichen Zuge mehren sich die Missverständnisse aufgrund von Hörschwierigkeiten. Dann wird aus der Suppe eine Puppe oder umgekehrt, aus der Tasche eine Masche, und so weiter. Und je häufiger derlei Missverständnisse im Alltag auftreten, desto stärker empfiehlt sich der Weg ins Hörstudio.
Klingeln
„Warum gehst du denn nicht ans Telefon?“
Zugegeben, wer gerade in der Küche oder anders im Haushalt beschäftigt ist, kann das dezente Läuten einer Haustürklingel schon mal überhören. Wenn Ihr Partner aber auch das Telefonklingeln manchmal oder häufiger nicht wahrnimmt, könnte dies an einem eingeschränkten Hörvermögen liegen. Das wäre nicht ungewöhnlich, denn es sind vor allem die höheren Tonlagen – wie sie üblicherweise für Türklingeln und Telefone verwendet werden, die Menschen mit Hörschwierigkeiten nur allzu oft überhören.
Abwesenheit
„Sag mal, hast du eigentlich zugehört?“
Schwerhören bedeutet gedämpftes und unklares Hören. Das erklärt, warum es Menschen mit Hörproblemen ermüdet, sich an längeren Unterhaltungen zu beteiligen. Konzentriertes Hinhören ist auf Dauer anstrengend. Infolge dessen neigen viele Partner mit Hörproblemen dazu, in Gesprächen öfter einfach zu nicken, obwohl sie gar nicht sicher sind, worüber gerade gesprochen wurde. Problematisch wird es, wenn es um alltagsbezogene Absprachen oder wichtige Entscheidungen geht. Dann entstehen oft kränkende Missverständnisse oder Streitigkeiten. Das alles lässt sich bereits im Ansatz vermeiden, indem Sie Ihren Partner bei Gelegenheit mal beiseite nehmen und auf das Thema Hören ansprechen. Und warum sollten Sie nicht gemeinsam einen kostenlosen Hörtest machen?
Umweltgeräusche
„Hast du den seltsamen Vogel gehört?“
Es ist, als fehlten in einem opulenten Deckengemälde sämtliche Details. Menschen mit eingeschränktem Hörvermögen bzw. Hörproblemen können die akustische Welt um sie herum nicht mehr in ihrer üppigen Vielfalt und fein differenzierten Nuancen wahrnehmen. Das zarte Miauen einer Katze, das fröhliche Zwitschern der heimischen Vögel, das sanften Plätschern der Wellen, das Pfeifen des Windes in den Wäldern – alles weg oder kaum mehr hörbar. Und sind es nicht gerade die feinen und leisen Töne, die unsere Welt so faszinierend bereichern? Unser Tipp: Unternehmen Sie einen Spaziergang ins Grüne oder ans Wasser und lauschen Sie gemeinsam dem Konzert der Natur. Einen besseren Rahmen für das Thema Hören und Hörvermögen kann es kaum geben. (Ausgenommen unsere Hörstudios.)
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