Terrorteufel Tinnitus (2/3): Tipps und Hilfestellungen für Betroffene

Tinnitus ist ein „Phänomen“, das vielen Angst und Sorge bereitet. Er kommt aus dem Nichts und niemand weiß, wie lange dieser Störenfried wohl bleiben wird. Ob er überhaupt je wieder verschwindet. Ein chronischer Tinnitus ist nicht heilbar, ein akuter Tinnitus dagegen schon, und beide sind zumindest gut behandelbar. Denn Gott sei Dank gibt es Mittel und Wege, einen Tinnitus in den Griff zu bekommen, im Zaume zu halten, herunter zu dimmen. Nicht selten sogar ist es möglich, den Tinnitus schlichtweg zu überhören. Mit den raffinierten Tricks moderner Hörgeräte.

Was hilft gegen das Pfeifen im Ohr

Eine gesunde Lebensweise ist im Kampf gegen Tinnitus oberste Pflicht, denn Alkohol, Koffein und Nikotin in übermäßigen Mengen stressen den Organismus. Das betrifft auch die Nervenleitungen des Gehörs und zwischen Hörorgan und Gehirn. Abgesehen von einer vollwertigen Ernährung, ausreichend viel Bewegung an der frischen Luft und einer guten Balance aus Arbeitszeit und Freizeit gibt es eine Handvoll guter Tipps, wie Sie sich noch besser gegen Tinnitus-Attacken wappnen können:

5 Tipps gegen Tinnitus

Yoga & Co
Stress ist der Tinnitus-Trigger Nr. 1, demnach ist die mentale und körperliche Entspannung das Mittel der Wahl, will man Tinnitus bereits im Ansatz die Stirn bieten. Manche schwören auf Yoga, andere auf meditative Musik oder Autogenes Training. Entspannungsübungen mit Yoga sind darauf ausgelegt, den Körper ganzheitlich in Harmonie zu bringen und auch den Geist zu entspannen.
 
Positiv denken
So verrückt es klingt: Hilfreich für Menschen mit Tinnitus ist auch eine positive Grundeinstellung, einfach indem sie versuchen, ihren Tinnitus zu akzeptieren. Positiv denken führt zu mehr Gelassenheit und Tiefenentspannung.

Ruhige Musik
Es rauscht schon wieder und geht Ihnen auf die Nerven? Halten Sie charmant dagegen: mit schöner ruhiger Musik. Musikhören ist in den meisten Fällen gut geeignet, ein Tinnitus-Rauschen zu überspielen und bringt sie rasch auf andere Gedanken. Sollte Ihnen langweilig werden: streuen Sie doch ein paar Entspannungs- oder Dehnübungen ein!

Zeitiges Abendessen
Gesunde Ernährung ist unverzichtbar für einen starken Organismus. Wichtig ist es zudem, nicht allzu spät zu am Abend zu essen und dabei eher auf leicht verdauliche Kost zu setzen, damit man leichter in den Schlaf findet. Wer dagegen nachts noch längere Zeit wach liegt, ist empfänglicher für Tinnitus.

Persönlicher Lärmschutz
Hörstress durch plötzlichen Lärm zählt zu den Hauptverursachern von Tinnitus. Schützen Sie Ihr Hörorgan mit professionellem Gehörschutz. Den gibt es übrigens nicht nur in der Form passgenau als Maßanfertigung für Ihre Ohren (vergleichbar mit einem In-Ear-Kopfhörer nach Maß), sondern auch mit akustischen Filtern nach Bedarf. Sie hören also immer noch sehr gut, was um Sie herum passiert, sind aber trotzdem vor Lärm und einem Knalltrauma geschützt.

Hörgeräte mit Tinnitus-Programm

Menschen mit chronischem Tinnitus brauchen langfristige Hilfestellung, um mit permanenten Ohrgeräuschen leben zu lernen. Hierbei können spezielle Hörgeräte helfen, ihren Tinnitus erträglicher zu machen oder sogar auszublenden.

Es klingt zunächst widersprüchlich, hat aber durchaus Erfolg: Hörgeräte können bei Tinnitus tatsächlich helfen, den Betroffenen das Leben leichter zu machen. Die hochleistungsfähigen Mikrochips in den Hörsystemen sind dabei das Zünglein an der Waage: mit ihren Frequenzreglern und speziellen Akustikfilterprogrammen können sie quälende Ohrgeräusche überdecken bzw. davon ablenken und die Störgeräusche lindern.

Die zwei bewährtesten Techniken sind

  • der Tinnitus-Masker und
  • der Tinnitus-Noiser.

Diese speziellen Hörgerät-Programmfunktionen kommen oftmals auch im Rahmen einer Therapie zum Einsatz. (Mehr über die Wirkungsweise des Tinnitus-Masker und Tinnitus-Noiser erfahren Sie im Teil 3 dieser Reihe).

Therapie-Kombinationen gegen Tinnitus

In der HNO-Medizin wird seit langem nach wirksamen Therapien zur Behandlung von akutem und chronischen Tinnitus geforscht. Unter den bislang erprobten Therapien zeigt die Tinnitus-Retraining-Therapie (TRT) die vielversprechendsten Ergebnisse. Dabei kombiniert die TRT mehrere Ansätze wie Atemübungen, Bewegungstherapie, Entspannungsübungen, Hörtraining und Klangsimulation per Hörgerät.

Das Tinnitus-Retraining wurde bereits in den 1980er Jahren entwickelt und dient als konzertierte Therapielösung, wenn die Tinnitus-Effekte durch konventionelle Therapieansätze nicht erfolgreich abzustellen waren. Auch gilt das Tinnitus-Retraining als sinnvolle Alternative bei Patienten, die das Einnehmen von Medikamenten vermeiden wollen oder aus gesundheitlichen Gründen darauf verzichten müssen.

Tausche Tinnitus gegen den Sound der Südsee

Lesen Sie im 3. Teil unserer Tinnitus-Reihe, mit welchen technischen Raffinessen Sie den Terrorteufel Tinnitus austricksen können …

 

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