Was ist ein Knalltrauma?

Als Knalltrauma bezeichnet man die Verletzung des Innenohrs durch ein plötzlich (von außen) einwirkendes Ereignis mit sehr hohem Schallpegel und Schalldruck, wie etwa ein Knall in sehr großer Nähe zum Ohr.

In der Hörakustik wird das Knalltrauma auch Schalltrauma oder akustisches Trauma genannt. Je nach Intensität und Dauer der Schallbelastung unterscheidet man Knalltrauma, Explosionstrauma und Lärmtrauma.

Wie laut ist ein Knalltrauma?

Charakteristisch für ein Knalltrauma sind Schallpegel von bis zu 180 Dezibel (dB), über eine Dauer von ein bis drei Millisekunden (ms).

Zum Vergleich: Ein Staubsauger in 1m Entfernung misst ca. 70 dB; die durchschnittliche Hörschmerzschwelle des Menschen liegt bei ca. 130 dB.

Auch Schallereignisse von ca. 140 dB, wie zum Beispiel ein ca. 30 m entfernter Düsenjet, können Hörschäden beim Menschen verursachen.

Knalltrauma-Ursachen, Symptome, Behandlung

Häufige Verursacher eines Knalltraumas sind Schussgeräusche aus Pistolen und explodierende Silvesterböller. Auch ein Schlag aufs Ohr kann ein Knalltrauma hervorrufen. Durch die Plötzlichkeit des Ereignisses kommen muskuläre Schutzreflexe (Stapedius-Reflex) im Mittelohr nicht zum Zuge und der auftreffende Schall bzw. Schalldruck erreicht ungemindert die feinen Sinneszellen.

Woran erkennt man ein Knalltrauma?

Betroffene verspüren meist stechende Schmerzen im Ohr und erleiden akute Hörverluste. Innenohr-Pfeifen (wie Tinnitus) und Schwindelgefühle sind häufige Folgen. Das Trommelfell bleibt meist unverletzt.

Eine Hörstörung in Folge des Knalltraumas legt sich in der Regel nach wenigen Tagen. Hält der Hörverlust länger an, ist dringend ein Gehör-Check beim HNO-Arzt geboten. Zur medizinischen Versorgung eines Knalltraumas haben sich neben Kortison z.B. durchblutungsfördernde Medikamente bewährt. Ergänzend dazu kann eine Sauerstofftherapie die Durchblutung des Innenohrs nach Knalltrauma anregen.

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