Schwerhörigkeit – was wirklich hilft

Hörproblemquellen kennen, Schwerhörigkeit vorbeugen

Schwerhörigkeit kommt selten über Nacht. Oder etwa doch? Zuerst verschwinden die leisen Töne, dann wird das Hören immer schwieriger, klingen Worte immer stumpfer – bis die Welt allmählich verstummt. Und wer nun denkt „Schwerhörigkeit, das betrifft doch nur die Älteren“, der könnte tatsächlich sein „böses Erwachen“ erleben. Dazu muss es aber nicht kommen. Was Sie über Schwerhörigkeit wissen sollten, und was Sie dagegen tun können.

Was ist Schwerhörigkeit?

Als Schwerhörigkeit bezeichnet man schwerwiegende Hörverluste, die so stark sind, dass sie die Fähigkeit zu hören erheblich beeinträchtigen. Schwerhörigkeit macht sich vor allem dadurch bemerkbar, dass man große Schwierigkeiten hat, gesprochene Worte in Unterhaltungen mit anderen Menschen einwandfrei zu verstehen. Dabei ist Schwerhörigkeit nicht gleich Schwerhörigkeit: Die Spanne der Hörverluste reicht von der leichten Hörminderung bis zur hochgradigen Schwerhörigkeit.

In der Hörakustik unterscheiden wir vier Stufen von der Hörminderung zur Schwerhörigkeit:

Die vier Stufen der Schwerhörigkeit

  1. Leichte Hörminderung: Menschen mit leichtem Hörverlust können leise Geräusche wie Blätterrascheln und Sprache in geringer Lautstärke kaum noch wahrnehmen. Je lauter die Umgebung, desto mühsamer ist es für sie, sich mit anderen zu unterhalten und das Gesagte fehlerfrei zu verstehen.
  2. Mittlere Hörminderung: Menschen mit mittlerem Hörverlust können selbst mittellaute Töne kaum noch oder gar nicht mehr hören. In geräuschvoller Umgebung (volle Restaurants, Gruppenunterhaltungen etc.) haben sie große Probleme, ihre Gesprächspartner zu verstehen.
  3. Schwere Hörminderung: Menschen mit schwerem Hörverlust können nahezu alle Töne und Worte nur noch sehr schlecht hören. Gespräche mit derart Schwerhörigen müssen schon sehr laut sein, und Unterhaltungen in der Gruppe können sie nur noch unter großen Anstrengungen folgen.
  4. Starke Hörminderung: Menschen mit starkem Hörverlust können nur noch sehr laute Töne wahrnehmen. Ein Gespräch mit ihnen wäre in normaler Lautstärke ohne Hörgeräte nicht mehr möglich. Hier spricht man von einer hochgradigen, an Gehörlosigkeit grenzenden Schwerhörigkeit.

Wodurch wird man schwerhörig?

Auch wenn Schwerhörigkeit stets eine individuelle Hörminderung von individuell unterschiedlicher Ausprägung ist, so lässt sich doch feststellen, dass

•    häufiger Umweltlärm (Verkehrslärm, Fabriklärm etc.)
•    extremer Musikgenuss (insbesondere über In-Ear-Kopfhörer) sowie
•    altersbedingte Veränderungen des menschlichen Gehörs

als die Hauptursachen für Hörminderungen und Treiber für Schwerhörigkeit gelten. Hörexperten sprechen von „Lärm-Schwerhörigkeit“ und „Alters-Schwerhörigkeit“ (Presbyakusis).

Altersschwerhörigkeit ist eine natürliche körperliche Verschleißerscheinung, die bereits in einem Alter von 40 Jahren oder mehr einsetzen kann – was aber nicht passieren muss. Auslöser der Altersschwerhörigkeit sind zunehmende Schädigungen und Verluste der Haarsinneszellen im Innenohr, die somit nicht mehr für eine Schallübertragung an den Hörnerv bzw. ans Gehirn infrage kommen. Diese Form der Schwerhörigkeit beginnt in der Regel sehr sachte und langsam, so dass sie von den Betroffenen selbst meist längere Zeit unbemerkt bleibt.

In jedem Fall ist es hilfreich zu wissen, welche Faktoren die häufigsten Ursachen für Hörverluste sind. Am häufigsten sind es übrigens mehrere Faktoren gleichzeitig, die zu einer Schwerhörigkeit führen können.

Häufige Ursachen für Hörminderung und Schwerhörigkeit

•    Altersbedingte Hörminderung
•    Verstopfung des Gehörgangs*
•    Verletzung des Trommelfells (Knalltrauma)
•    Hörsturz infolge von, Lärm, Stress, Herz- oder Stoffwechselerkrankung, Durchblutungsstörungen, Viruserkrankungen oder Ohrinfektionen
•    Mittelohrentzündung
•    Tumor am Hörnerv (Akustikusneurinom)
•    Tinnitus infolge von Lärmbelastung, Stress, Entzündungen etc.
•    Neurologische Ursachen wie Schlaganfall oder Gehirnblutung
•    Otosklerose (Verknöcherung der Gehörknöchelchenkette)
•    Genetische Veranlagung (Hereditäre Schwerhörigkeit)

*Bei Verdacht auf Verstopfung eines Gehörgangs bitte unbedingt und umgehend einen HNO-Arzt aufsuchen.
**Bei Verdacht auf eine Trommelfellverletzung bitte unverzüglich zum HNO-Arzt gehen!

Lässt sich Schwerhörigkeit behandeln?

Ja. Schwerhörigkeit lässt sich behandeln, sie sollte sogar so früh wie möglich behandelt werden. Umkehren im Sinne einer Befreiung und vollständigen Heilung lässt sich Schwerhörigkeit/Altersschwerhörigkeit jedoch nicht, genauso wenig, wie sich die Zeit zurückdrehen lässt.

Gleichwohl kann sich ein unbehandelter Hörverlust permanent verschlechtern. Insofern ist es sehr wichtig, Hörverluste durch eine anfängliche oder bereits fortgeschrittene Hörminderung möglichst umgehend zu behandeln, um einer gravierenden Schwerhörigkeit mit professioneller Unterstützung samt Hörhilfe entgegenzuwirken. Je eher, desto besser.

Was hilft gegen Schwerhörigkeit?

Gegen Schwerhörigkeit helfen individuell angepasste Hörsysteme vom Hörakustiker. Das sind Hörgeräte, die – gemeinsam mit dem Betroffenen! – exakt zum Schweregrad des Hörverlustes ausgewählt und mit modernster Analysetechnik sorgfältig auf die vielfältigen Hörsituationen des individuellen Alltags eingestellt werden. Solche Hörgeräte können schwerhörigen Menschen helfen, ihr gegenwärtiges Hörvermögen bis ins hohe Alter zu erhalten.

Bei Hörverlusten ist Eile geboten

Immer dann, wenn Hörverluste nicht mittels Hörsystemen ausgeglichen werden, wenn Schwerhörigkeit also zu spät behandelt wird oder unbehandelt bleibt, verlernt das Gehirn akustische Signale zu erkennen und zu interpretieren. Manche Frequenzen sind dann für immer verloren, das Sprachverstehen ist irreparabel und nachhaltig gestört.

Und auch darüber hinaus kann das Verdrängen der eigenen Schwerhörigkeit gravierende Folgen haben, Stichwort Demenz. Denn nicht selten bringt eine Schwerhörigkeit gewisse Unsicherheiten mit sich, so dass Betroffene sich aus Scham bzw. Selbstschutz mehr und mehr von geselligen Treffen und sozialen Kontakten zurückziehen. Dieser soziale Rückzug wiederum hat eine Minderung an akustischen und intellektuellen Reizen zur Folge, was den Abbau der kognitiven Leistungsfähigkeit beschleunigen kann.

Was kann man gegen Schwerhörigkeit tun?

Die beste Hilfe gegen Schwerhörigkeit ist eine Portion gesunder Menschenverstand, denn eine ganz bestimmte „Goldene Regel gegen Schwerhörigkeit“ gibt es nicht. Stattdessen gibt es ein Bündel an Verhaltensweisen und Maßnahmen gegen Schwerhörigkeit, die wir Ihnen ans Herz legen möchten:
 
•    Meiden Sie dauerhaften Lärm, vor allem extreme Lärmbelastungen, und gönnen Sie Ihren Hörsinnen regelmäßig eine Erholungspause zum Regenerieren.
•    Wenn‘s privat doch mal lauter werden soll: Schützen Sie Ihre Ohren mit Ohrstöpsel oder durch ohrumschließende Kopfhörer (Noise-Cancelling) in Konzerthallen, Diskotheken, Clubs etc.
•    Nutzen Sie professionellen Gehörschutz in Gegenwart von Maschinenlärm auf der Arbeit.
•    Achten Sie auf eine gesunde Ernährung und unterstützen Sie die Regeneration des Körpers durch viel Bewegung und/oder sportliche Aktivitäten.
•    Machen Sie mindestens 1x im Jahr einen Hörtest und gehen Sie auch bei geringsten Anzeichen von Hörproblemen zum HNO-Arzt oder zu einem Hörakustiker mit professionellem Hörtest-Studio.

Schwerhörigkeit – ein offenes Wort zum Schluss

Unabhängig davon, wie gut Sie hören können (oder hören zu können glauben): Spätestens mit 40 Jahren sollte der Hörtest auch für Sie persönlich zum Kanon der Gesundheitsvorsorge gehören. Das sagen nicht nur wir Hörakustiker von Rhein-Neckar-Akustik, die Sie im Falle einer Hörminderung mit modernen mit Hörgeräten gern beraten und versorgen. Das sagen auch alle HNO-Ärzte und allen voran die Hörexperten der Weltgesundheitsorganisation WHO. Im „WHO Report on Hearing“ (WHO-Report zum Thema Hören), erschienen im März 2021, schlagen sie Alarm:

1.500.000.000 Menschen auf der Welt sind von Hörverlusten betroffen. Im Jahr 2050 werden es schätzungsweise 2,5 Milliarden sein!

In Deutschland leiden rund 20 % unter Hörverlusten, aber nur jeder Dritte unternimmt etwas gegen seine Schwerhörigkeit. Angesichts der modernen Hörgeräte – kleiner, leichter, komfortabler und leistungsfähiger als je zuvor – und angesichts der drohenden Einbuße an Lebensqualität ist das schwer nachvollziehbar.

Ein Hörtest kostet nichts und bringt doch so viel

Jeder Hörtest bei Rhein-Neckar-Akustik ist für Sie kostenfrei. Ohne Wenn und Aber. Nach fünf bis zehn Minuten haben Sie Ihre persönliche Hörkurve (Audiogramm) schwarz auf weiß. Dann wissen Sie genau, wie es um Ihr Hörvermögen bestellt ist und können mit Sicherheit besser schlafen.

Schöner Nebeneffekt: Direkt neben unserem Hörtest-Studio können Sie sich das Beste der modernen Hörsysteme anschauen, die es zurzeit auf dem Markt gibt. Bluetooth-fähige Hörgeräte mit Verbindung zum Smartphone als Fernbedienung. Hörgeräte als Multimedia-Kopfhörer mit High-End-Klangqualität. Tolle Hörgeräte zum Nulltarif, und noch so einiges mehr. Allesamt Perlen des modernen Designs. Sie werden staunen, was aus den „Hörapparaten von Opa“ geworden ist, wie elegant und nahezu unsichtbar die Hörsysteme von heute sind.

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