Zu erkennen, dass man selbst von einer Hörminderung bzw. zunehmenden Schwerhörigkeit betroffen ist, fällt deshalb so schwer, weil sie in der Regel schleichend einsetzt, bevor sie sich langsam und stetig weiterentwickelt. Veränderungen im Innenohr oder an den Hörnerven sind häufige Auslöser einer Schwerhörigkeit – von außen unbemerkt. Beeinträchtigungen in der Hörfähigkeit bestimmter Töne (helle Töne, Zischlaute etc.) sind die ersten Folgen.
Zusammenhang von Hörverlust und Demenz bestätigt
In der Medizin gilt eine unbehandelte Schwerhörigkeit schon lange als großer Risikofaktor für kognitiven Leistungsabfall, dementielle Erkrankungen und Depressionen. Inzwischen haben mehrere Studien diese Zusammenhänge belegt. So berichtet die Initiative Hörgesundheit von einer französischen Langzeitstudie, die zeigte, dass „selbstberichtete Hörprobleme mit einem erhöhten Risiko für Demenz und Depression verbunden sind. Ein solches erhöhtes Risiko wurde nicht bei jenen älteren Erwachsenen festgestellt, die Hörgeräte benutzten.“ Andere Studien zeigten, dass eine Rehabilitation des Hörvermögens präventiv wirken kann hinsichtlich der Entwicklung einer Depression.
Experten empfehlen Hörtest als 1. Schritt der Gesundheitsvorsorge
Insgesamt ist Schwerhörigkeit mit einem erhöhten Gesundheitsrisiko verbunden. Deshalb ist die frühzeitige Erkennung einer Schwerhörigkeit von so großer Bedeutung, und deshalb fordern nicht nur deutsche Experten der HNO-Medizin und Hörakustik die vorsorgliche Durchführung von Hörtests, um mit einer individuellen Hörversorgung effektiv gegen weitere Gesundheitsrisiken vorgehen zu können. Klar ist: Ohne Hörtest steigt das Risiko einer dementiellen Erkrankung.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt daher, Erwachsene ab dem 50. Lebensjahr regelmäßig auf Hörverlust zu testen. Am besten im Turnus von fünf Jahren, ab 65 dann sogar alle drei oder zwei Jahre.
Hörtest in Deutschland auf hohem Standard
Was viele nicht wissen: Die fachliche Qualität einer Hörversorgung in Deutschland befindet sich auf einem international anerkannt hohen Niveau. Sowohl die technische Seite der Hörtests und Auswertung, als auch die fachliche Beratung, die individuelle Hörversorgung und Nachbetreuung. Menschen, die einem Hörtest ablehnend gegenüberstehen, verzögern ohne Not die Möglichkeit einer rechtzeitigen Diagnose – und erhöhen damit unwissentlich ihr Gesundheitsrisiko.
Die Krux: Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit
Ein anfänglicher, noch leichter Hörverlust lässt sich mit einer individuellen Hörversorgung (bei sorgfältiger, detaillierter Anpassung der Hörsystemtechnik) sehr gut ausgleichen und in der Entwicklung effektiv einbremsen. Problem erkannt – Gefahr gebannt. Je länger man wartet, desto mehr verlernt das Gehirn, die Reizimpulse des Hörnervs in Töne und Gehörtes zu übersetzen, und umso mehr verkümmert unsere kognitive Leistung insgesamt.
Allerdings kann ein Hörtest nur der erste Schritt sein. Mindestens genauso wichtig ist es, das angepasste Hörgerät jeden Tag zu tragen. Auch wenn es zunächst ungewohnt sein mag; das Gehör muss sich vermutlich erst an die wiedergewonnene Klangfülle gewöhnen.
Was genau ist eigentlich Demenz?
„Demenz“ (im Latein so viel wie „ohne Geist“) ist in der Medizin der Oberbegriff für Erkrankungen, die sich in funktionalen Beeinträchtigungen des Gehirns äußern. Die bekannteste Art einer Demenzerkrankung ist Alzheimer; sie kommt von den mehr als 50 bekannten Demenzformen in Deutschland am häufigsten vor. Allen Demenzformen gemeinsam ist der kognitive Leistungsabbau bei dementiell erkrankten Menschen.
Was passiert bei Demenz?
Jede Demenz verläuft anders. Beeinträchtigt sind u.a. das Gedächtnis, Denk- und Urteilsvermögen, Sprache, Erinnerungsvermögen, Motorik. Menschen mit Alzheimer-Demenz werden zunehmend vergesslich, zeigen sich verwirrt, sind orientierungslos. Auch die Persönlichkeit dementiell erkrankter Menschen kann sich im Laufe der Zeit verändern; Betroffene werden unruhig, unsicher, depressiv.
Demenz im Alter – so können Sie vorbeugen
Warum manche Menschen an Demenz erkranken und andere nicht, ist bis heute nicht wissenschaftlich belastbar geklärt. Was man jedoch weiß, ist, dass eine gesunde Lebensweise mit hoher Wahrscheinlichkeit dazu beiträgt, das Risiko einer Demenz zu reduzieren.
- Ernährung: Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung mit gehaltvollen Lebensmitteln, die Ihren Körper und Geist mit guten Nährstoffen versorgt
- Bewegung: Bleiben Sie körperlich aktiv und gezielt in Bewegung, auch vermeintliche Kleinigkeiten zählen (Treppe statt Fahrstuhl, Fahrrad statt Auto)
- Geistige Fitness: Bleiben Sie neugierig (Lesen, Zuhören), werden Sie kreativ (Handwerk, Hobby), suchen Sie gezielt neue Eindrücke durch Unternehmungen
- Soziale Kontakte: Bleiben Sie im sozialen Umfeld aktiv und pflegen Sie das gesellige Miteinander, das macht Spaß und hält Ihr Gehirn auf Trapp
- Hörvorsorge: Nutzen Sie die Möglichkeit zur Hörvorsorge und gehen Sie spätestens mit 50 regelmäßig zum professionellen Hörtest, beim HNO-Arzt Ihres Vertrauens oder beim Hörakustiker in der Nähe
Hörverlust, Schwerhörigkeit und weitere Risikofaktoren
Der Vollständigkeit halber folgt abschließend eine Übersicht der größten bekannten Demenz-Risikofaktoren, die Sie nach Möglichkeit vermeiden oder zumindest ärztlich behandeln lassen sollten:
Demenz-Risikofaktoren (alphabetisch)
- Alkoholgenuss
- Bewegungsmangel
- Bluthochdruck
- Depressionen
- Diabetes
- Einsamkeit
- Feinstaubbelastung
- Hörverlust
- Kopfverletzungen
- Rauchen/Dampfen/Vapen
- Schwerhörigkeit
- Übergewicht
Fazit: Regelmäßig zum Hörtest – je eher, desto besser
Hörverlust, Schwerhörigkeit und Demenz – es hängt alles miteinander zusammen. Ein professioneller Hörtest beim HNO-Arzt oder bei uns ist ein guter Anfang. Sagen Sie’s gern weiter!
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