Hörgeräteversorgung im Wandel?

Warum In-Ear-Kopfhörer mit leichter Hörunterstützung eine fundierte Beratung in der Hörversorgung nicht ersetzen können

Lange Zeit galten Hörgeräte als Indikator des Alters, als äußerer Makel schlechthin. Unter Teens und Twens dagegen sind stylische Kopfhörer und kleine, meist weiße Ohrhörer begehrte Accessoires, unverzichtbar wie ein Smartphone. Ein Widerspruch? Das Ende der Stigmatisierung von Hörgeräten? Ändert sich die Akzeptanz moderner Hörgeräte in der Gesellschaft – und mit ihr die Art der Hörversorgung?

Mit einem Update seiner AirPods Pro-Modelle hat der amerikanische Tech-Gigant Apple den Funktionsumfang seiner Ohrhörer um eine Handvoll einfacher Hörgerätefunktionen erweitert. Was steckt dahinter? Taugen smarte Minikopfhörer – primär zum Musikhören und Telefonieren im Gebrauch – tatsächlich dazu, individuelle Hörschwächen auszugleichen? Wissenschaftler eines führenden Instituts für Hörforschung in Australien sind dieser Frage nachgegangen und haben die hörunterstützenden Funktionen der AirPods eingehend untersucht.

Die Analyse der NAL (National Acoustic Laboratories) bestätigt eine akustische Weiterentwicklung der Geräte, die über eine qualitative Klangoptimierung hinausgeht, etwa mit Hilfe hochentwickelter Richtmikrofone und Störgeräuschfilter, um Unterhaltungen in lauterer Umgebung bzw. im Umfeld starker Nebengeräusche zu erleichtern. Verglichen mit der Sprachoptimierung moderner Hörsysteme liefern die AirPods allerdings nur leichte Hörverbesserungen, und dies vorrangig in Gesprächen von Angesicht zu Angesicht. Komplexe Hörsituationen mit mehreren Lärmquellen aus unterschiedlichen Richtungen zu verarbeiten gelang den „stylischen Ohrstöpseln“ nicht.

Moderne Hörsysteme sind nicht zu ersetzen

So lassen die Untersuchungsergebnisse der NAL-Forscher den Schluss zu, dass die beliebten Kopfhörer in manchen Situationen durchaus zu besserer Konversation und mehr Hörverständnis beitragen. Und doch sind Funktionsumfang und Leistung der Kult-Ohrhörer von Apple bei weitem nicht genug: Im Sinne einer individuellen sowie nachhaltigen gesundheitlichen Hörversorgung bleibt der Gang zum Hörakustiker erste Wahl.

Denn abgesehen von der hörakustischen Verbesserung, die ein Gerät zu leisten im Stande ist, geht es zu allererst um die individuelle Versorgung des menschlichen Gehörs:

  • basierend auf einer individuellen Untersuchung im professionellen Hörtest,
  • basierend auf einer kompetenten Analyse des Audiogramms (Testergebnisse in Form einer Hörkurve),
  • basierend auf einer qualifizierten Expertise des Hörakustikers und seiner einfühlsamen individuellen Beratung, von Mensch zu Mensch.

Und: Basierend auf einer Hörgeräteversorgung mit einer individuell abgestimmten Anpassung der Hörsystemtechnik und Ohrpassstücke. Denn auch darin liegt ein wichtiger Unterschied: Während die kleinen Stars der Unterhaltungselektronik in Standardgrößen daherkommen, werden Hörgeräte vom Hörakustiker höchst individuell programmiert und auch hinsichtlich des Tragkomforts auf die Kundenwünsche abgestimmt.

Akzeptanz der Hörgeräte steigt

Neueste Erkenntnisse der Hörstudie „EuroTrak 2025“ belegen, dass die Nutzung moderner Hörsysteme deutlich zugenommen hat. EuroTrak ist eine repräsentative Vergleichsstudie zum Thema Hörschäden und Hörgerätenutzung, mit der die persönlichen Auswirkungen einer Hörversorgung für den Hörgeräteträger seit 2009 regelmäßig untersucht werden. Drei der wichtigsten Ergebnisse im Jahr 2025:

  • 97 Prozent der Befragten geben an, dass das Tragen von Hörgeräten ihre Lebensqualität verbessert hat.
  • 75 Prozent sagen, dass sie sich in städtischer Umgebung sicherer fühlen, seit sie Hörgeräte tragen.
  • 64 Prozent bedauern, dass sie sich nicht schon eher mit Hörgeräten haben versorgen lassen.
  • 62 Prozent erfreuen sich einer besseren sozialen Teilhabe.
  • 54 Prozent berichten von mehr Selbstvertrauen gegenüber anderen.

Auch die Bundesinnung der Hörakustiker (biha) informierte erst kürzlich darüber, dass sich immer mehr Schwerhörige für eine individuelle Hörversorgung beim Hörakustiker entscheiden. Schätzungen zufolge tragen rund 3,7 Millionen Menschen in Deutschland Hörgeräte. Studien zufolge sind mehr als 90 Prozent der Hörgeräteträger in Deutschland mit ihren Hörgeräten und mit der Beratung/Betreuung durch ihren Hörakustiker „zufrieden“ oder „sehr zufrieden“.

Die hohe Produkt- und Beratungsqualität in der Hörakustikbranche hat entscheidend dazu beitragen. Die Hörakustiker-Ausbildung in Deutschland gilt international als Vorbild. Die Lübecker Akademie für Hörakustik und die Landesberufsschule bilden den weltweit größten Campus für Ausbildung und Fortbildung; beide zusammen bilden die erste europäisch anerkannte Berufsakademie in der Hörakustik.

Die Welt der Hörakustik entdecken: Hörsysteme probetragen

Mit Blick auf die demografische Entwicklung ist davon auszugehen, dass die Zahl der Hörgeräteträger in Deutschland weiter steigen wird. Spätestens dann, wenn die jetzt jungen Generationen in die hörgesundheitskritischen Altersklassen (etwa ab 50 Jahre) hineinwachsen, ist mit einer sprunghaften Zunahme der breiten Akzeptanz von Hörgeräten zu rechnen.

Wer sich schon jetzt mit der intelligenten und faszinierenden Technik moderner Hörsysteme befassen möchte, ist bei Rhein-Neckar-Akustik herzlich willkommen!

Insbesondere dann, wenn Sie eine Hörminderung bei sich vermuten. Wir zeigen Ihnen gern, was moderne Hörakustik ausmacht, bieten kostenlose Hörtests im eigenen Hörstudio, und wenn Sie möchten, können Sie den Hörunterschied mit Hörgerät im eigenen Alltag erleben, beim kostenlosen Probetragen.

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